Bericht über die öffentliche Gemeinderatssitzung am 23. Oktober 2024
Hermann-Hesse-Bahn: Ausgleichsmaßnahmen
Im Jahr 2025 soll die Hermann-Hesse-Bahn in Betrieb gehen. Bisher gibt es aber für den Betrieb der Bahn mit der „Tunnel-im-Tunnel-Lösung“ bei Calw-Hirsau noch keine Genehmigung, da der Zweckverband HHB dem Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) noch nicht genügend Ausgleichsmaßnahmen zur Populationsabsicherung der dort vorkommenden Fledermausarten anbieten kann. Hierbei spielt neben dem Braunen Langohr und der Fransenfledermaus insbesondere die in Haiterbach nachgewiesene und sehr seltene Bechsteinfledermaus eine große Rolle.
Deshalb hat der Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen innerhalb und auch außerhalb des Landkreises Calw erarbeitet, um einen Betrieb der Bahn für die nächsten 25 Jahre sicherzustellen. In diesem Zusammenhang möchte der Zweckverband im Stadtgebiet Haiterbach auf circa 25 Hektar folgende Maßnahmen durchführen: Aufhängen von Fledermauskästen, Erhöhung des Laubholzanteils, Ausweisung und Sicherung von Habitatbäumen oder Flächenstilllegung und Ausweisung als FFH-Gebiet. Da diese Maßnahmen mit starken Beeinträchtigungen und Nutzungsverzichten einhergehen, ist ein finanzieller Ausgleich vorgesehen.
Nach einer intensiven Diskussion im Gemeinderat mit den anwesenden Vertretern des Landratsamts blieben dazu viele Fragen offen. Daher hat der Haiterbacher Gemeinderat keine Entscheidung getroffen. Das Thema wird in einer der nächsten Sitzungen beraten.
Vermessungsleistungen Wiesenstraße Bauabschnitt I und II: Vergabe
Im Juni 2023 wurde beschlossen, den städtebaulichen Entwurf für den Bebauungsplan Wiesenstraße umzusetzen und Flächen entsprechend zu erschließen. Die Erschließungsplanung der Verkehrsanlagen sowie der Kanal- und Wasserleitungen, für Bauabschnitt I (Wiesenstraße bis Neue Steige, Blumenstraße, Neue Steige bis Blumenstraße, Neuwiesenweg und Kirchstraße) wurden an die Firma Gauß vergeben. Der Bauabschnitt II beinhaltet die restliche Wiesenstraße bis zur Urselstraße, den Vogelsangweg zwischen Urselstraße und Neue Steige sowie die komplette Urselstraße selbst. Die Planungsleistungen für Bauabschnitt II wurden noch nicht vergeben.
Als Basis für die Erschließungsplanung ist es nötig, das gesamte Gebiet zuvor zu vermessen. Die vom Vermesser benötigten Punkte sind: Ränder aufnehmen, Bordstein Unter- und Oberkanten, Straßenmitte (Dachprofil), Lichtmasten, Mauern, Treppen, sonstige Einfriedungen, angrenzende Hofflächen und Geländepunkte. Eventuell vorhandene Straßenablaufschächte müssen vollständig aufgenommen werden. Weiter ist eine vollständige topografische Aufnahme einschließlich eines digitalen Geländemodells zu erstellen.
Der Gemeinderat hat diese Arbeiten an die Firma KonSite für 35.700 Euro vergeben. In diesem Angebot ist eine 3D-Aufnahme des gesamten Gebiets enthalten. Die 3D-Aufnahme kann etwa für spätere Auswertungen, Beweisaufnahmen oder Bearbeitungen vom PC aus, ohne vor Ort zu gehen, verwendet werden.
Weitere Infos: Die detaillierten Sitzungsunterlagen und die Termine der Gremiumssitzungen in Haiterbach finden sich auf der städtischen Homepage www.haiterbach.de im Bürgerinformationssystem – zu finden über den Button „Gemeinderatssitzungen“ auf der Startseite.